RSV-Impfung für Neugeborene
Neugeborene und Säuglinge, die im Krankenhaus Heinsberg zur Welt kommen, können ab sofort vor der Entlassung nach Hause auf Wunsch der Eltern gegen RSV geimpft werden. Die Impfung findet dann im Rahmen einer kinderärztlichen Vorstellung statt, die noch im Krankenhaus durchgeführt wird.
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sorgt jedes Jahr in der Zeit zwischen Oktober und März für viele Atemwegsinfekte. Besonders Kinder bis zu einem Jahr können von schweren Infektionen mit Entzündungen der unteren Atemwege betroffen sein. Seit Sommer 2024 empfiehlt die Ständige Impfkommission in Deutschland, Neugeborene und kleine Säuglinge vor oder während der ersten Saison gegen RSV zu impfen. Ein Impfstoff für Neugeborene und Kinder in den ersten zwei Lebensjahren ist seit letztem Jahr zugelassen und wurde von anderen Ländern (z.B. USA und Spanien) bereits flächendeckend eingeführt – mit sehr guten Ergebnissen. So ging die Zahl der Neugeborenen und Säuglinge, die aufgrund einer RSV-Infektion stationär ins Krankenhaus aufgenommen werden mussten, in den Ländern stark zurück, die flächendeckend gegen RSV geimpft haben.
Gute Verträglichkeit, sofortiger Schutz
Aus den Zulassungsstudien ist bekannt, dass der Impfstoff sehr gut vertragen wird. In weniger als ein Prozent der Fälle kommt es zu Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle, gelegentlich tritt Fieber auf.
Der Impfstoff ist ein sogenannter Passiv-Impfstoff, bei dem fertige Antikörper gegen das Virus in den Muskel injiziert werden. Dadurch besteht direkt nach der Impfung ein voller Impfschutz. Die Impfwirkung hält ab der Impfung sechs Monate vor, so ist das Baby den kompletten Winter hindurch geschützt.
„Hochgerechnet müssen 25.000 Säuglinge in Deutschland pro Saison wegen einer RSV-Infektion ins Krankenhaus“, weiß Kinderarzt, Dr. Khaled Abou Lebdi, der im Heinsberger Krankenhaus die U2-Untersuchungen durchführt. „Länder, die flächendeckend impfen, konnten die Rate um 80% reduzieren“, ergänzt der Chefarzt der Geburtshilfe Mathias Dietzsch. „Das entlastet die Kinderkliniken spürbar.“
Kinderarzt Dr. Khaled Abou Lebdi und Chefarzt Mathias Dietzsch sind froh, die wichtige und wirksame Impfung anbieten zu können.